Ich heiße Julian und bin 1979 geboren und meine Leidenschaft ist die Haltung von Schlangen.
Wie ich zu meinem ausgefallenen Hobby kam?
Vor vielen Jahren fragte mich ein Freund, als er beruflich nach Australien musste, ob ich seinen Briefkasten leere und die Pflege seiner Schlangen übernehmen würde. Ich hatte zwar bereits Kontakt zu Briefkästen, aber noch keinen zu Schlangen. Ich sagte trotzdem ohne groß nachzudenken - ja. Hauptsächlich ging es bei der Pflege der Schlangen darum in regelmäßigen Abständen nach dem Rechten zu gucken und Wasser nachzufüllen. Ich dachte mir, dass kann ja nicht so schwer sein. Fasziniert beobachtete ich bei einem meiner nächsten Besuche, zum Wasser wechseln, die Häutung einer Schlange. Mein Interesse war geweckt. Das weitere Jahr beobachtete ich begeistert meine Pfleglinge, hatte jedoch weiterhin keinen direkten Kontakt zu den Tieren. Ich öffnete das Terrarium, wenn sie in einer anderen Ecke lagen und wechselte schnell das Wasser damit ich nicht gefressen werde ;)
Nach einem Jahr kam der Freund aus Australien wieder und ich übergab ihm seine Schlüssel und verabschiedete mich von seinen Schlangen. Ich hatte inzwischen bereits viel über die Haltung von Schlangen gelesen und irgendwie ließ mich das Thema nicht mehr los. Ich beschloss kurzerhand mir zwei Schlangen zu kaufen. Das waren damals zwei Königspythons. Ich bestellte sie im Internet und war heillos überfordert, weil bei der Bestellung alles schief lief. Die Tiere wurden eine Woche zu früh geliefert, das Terrarium war noch nicht fertig und ich hatte nach wie vor keine Schlange angefasst. Ein herzliches Dankeschön an der Stelle an einen guten Freund, der mir nach einer ordentlichen Standpauke half das Chaos zu bewältigen. In den nächsten Monaten nahm ich sämtliche Probleme mit, die ein Anfänger in der Terraristik haben kann. Meine Tiere hatten Milben, verweigerten das Futter und hatten Häutungsprobleme. Im Nachhinein wundert es mich noch immer, dass ich die Lust nicht verloren habe.
Bis heute finde ich Königspythons optisch sehr schön, hatte jedoch nach einiger Zeit den Wunsch Schlangen zu halten, die sich im Terrarium agiler verhalten und sich auch von Zeit zu Zeit am Tag bzw. in der Dämerung beobachten lassen. Die Wahl fiel auf Kornnattern.
Parallel fing ich an Reptilienmessen zu besuchen und Kontakt mit anderen Schlangenhaltern live oder in Reptilienforen aufzunehmen.
Es kristallisierte sich heraus, dass meine Leidenschaft insbesondere den Nattern gilt.
Nattern sind mit ca. 60% und 1700 Arten die artenreichste Familie unter den Schlangen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz leben jedoch gerade einmal sechs Natternarten (Ringelnatter, Würfelnatter, Vipernnatter, Schlingnatter, Gelbgrüne Zornnatter und Äskulapnatter).
Aktuell halte ich Bullen-, Kiefern-, und Gophernattern in unterschiedlichen Farb- und Zeichnungsvarianten.
Die Arten unterscheiden sich nicht nur in den Haltungsbedingungen sondern auch im Verhalten.
Mit der Zeit habe ich mich für jene Tiere entschieden, die für mich am spannentsten sind. Dabei zählte die Farbe und die Charakterlichen Eigenschaften.
Einen Großteil meiner freien Zeit widme ich der Haltung und Pflege dieser ungiftigen Schlangen und dem Austausch mit anderen Haltern, was immer wieder spannend ist. In der Zeit haben sich viele Kontakte mit Haltern und Züchtern im In- und Ausland aufgebaut. Ich lernte durch mein Hobby viele interessante und vor allem sehr hilfsbereite Menschen kennen. Einige Freundschaften haben sich entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte. Leider wohnen davon wenige in Berlin, was ein Treffen (meist auf Messen) um so schöner macht.
Von vielen Kontakten konnte ich nicht nur menschlich, sondern auch fachlich profitieren, weil sie wichtige Informationen zu meiner Schlangenhaltung beisteuern konnten.